Friedhelm

Erhaltet unser Dorfleben!

Seit 69 Jahren bin ich Eckumer. Mein Elternhaus steht an der Bahnstraße, mein Vater war einer der Söhne von Landmaschinen Stephan Müller & Söhne. Direkt vor unserem Haus stand das Dorfkreuz – ein beliebter Treffpunkt. Es musste umziehen, als die Bahnstraße verbreitert wurde. Heute steht es am Steinbrücker Hof.

Als mein Vater Schützenkönig wurde, trat ich in den Schützenverein ein. Eher zurückhaltend – auch beim Fußball wartete ich als Verteidiger auf den Gegner statt vorneweg zu laufen – hatte ich den Schritt bis dahin gescheut. Meine Hilfsbereitschaft verschaffte mir aber schnell Aufgaben und Posten. Mit der legendären Hobby-Fußballmannschaft „Lang Thek Eckum“ bauten wir einen der ersten Zünfte-Bäume des Rhein-Kreis Neuss. Der Schützenverein prägte mein Leben. Als langjähriger Vorsitzender und aktueller Kronprinz möchte ich noch Schützenkönig werden. Dann wird es Zeit für die nächste Generation.

In meiner Zeit als Jugendwart entstand die Idee für das Eckumer Entenrennen. Im Ferienlager fand ein Entenrennen in einem künstlichen Rinnsal statt. Wir dachten gleich: Das können wir mit unserem Gillbach besser! Mit 70 Quitsche-Enten legten wir los, aber es gab Startschwierigkeiten. Die erste Entengeneration landete im Müll. Später probierten wir es nochmal und es wurde eine Erfolgsgeschichte. Heute haben wir Tausende Enten. Das Rennen ist ein Anziehungspunkt für Jung bis Alt und unterstützt das Vereinsleben. Natürlich gab es in den vielen Jahren auch Pleiten, Pech und Pannen: von einer gebrochenen Sperre – die Enten mussten mühsam wieder eingefangen werden – bis zum Betrugsversuch durch eine manipulierte Ente. 

Für Rommerskirchen wünsche ich mir, dass der Bau-Boom aufhört. Die Wege ins Feld werden immer länger. Das Dörfliche droht verloren zu gehen. Von den Zugezogenen wünsche ich mir, dass sie sich in das Dorfleben integrieren und Rommerskirchen nicht das Stadtleben aufzwingen.

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